Baan Tschai Dii

Sonntag 20. Oktober 2013
บ้านใจดี – Baan Tschai Dii
So der Name unseres neuen Projektes, das wir Euch heute in diesem allerersten Fokusartikel nach dem 100-Wochen Jubiläums-Blog vorstellen möchten.
Baan Tschai Dii ist thai-deutsche Lautsprache und würde in der thai-englisch Lautsprache wahrscheinlich als Baan Chay Dee geschrieben. Alle drei Wörter haben viele Bedeutungen und erklären gleichzeitig das Projekt eigentlich fast ohne weitere Wörter.
„Baan“ – บ้าน bedeutet Haus oder aber auch Dorf, Aufenthalt, Domizil, Heim, Wohnort, Zuhause
Tschai – ใจ bedeutet Herz oder aber auch Einstellung, Geist, Gemüt, Gesinnung , Naturell, Seele, Sinn, Stimmung, Verstand
Dii – ดี bedeutet gut oder aber auch angenehm, ausgezeichnet, einwandfrei, erfreulich, fein, freundlich, gepflegt, lieb, sympathisch, wohl, gesund
Tschai Dii – ใจดี zusammengefasst hat noch weitere Bedeutungen: gutherzig, aber auch gastfreundlich, gutmütig, gütig, liebenswürdig, liebevoll, mild, sanftmütig, wohlwollend
Ihr kennt uns – der Name ist natürlich hervorgegangen aus unserer Liebe zu Herzen in allen Formen, seit Jahren sammeln wir die und aktuell finden sich wohl mehrere Dutzend Herzen in verschiedenen Formen und Farben direkt in unserem nächsten Umkreis.
Dass der Name aber mit allen Bedeutungen, wirklich so absolut gut zu unserem Projekt passt, hätten wir nicht erwartet und waren selber beim Heraussuchen der Bedeutungen für diesen Artikel beeindruckt.
Das Ziel ist es – Ihr werdet es ahnen – einen Platz zu schaffen, der Menschen wie Opa, die unter Demenz oder Alzheimer leiden sowie ihren pflegenden Angehörigen einen liebevollen, eben gutherzigen Ort bietet. Dazu haben wir auch schon mal in der 52. Woche ausführlich geschrieben.
Und um dieses Ziel zu erreichen, richtet sich dieser Fokusbeitrag nicht nur an unsere regelmässigen Besucher aus Verwandtschaft, Freunden und Bekannten. Viele der treuen LeserInnen werden einige der Bilder darin aus früheren Blogs kennen. Den Menschen, denen dieser Blogbeitrag von Freunden empfohlen wurde und die diesen Blog nun zum ersten Mal sehen, möchten wir einen kurz zusammengefassten Eindruck der Atmosphäre hier vor Ort geben.
Ursprünglich mal als eigentlich klassischer Blog-Beitrag angefangen, hat sich der Fokus-Beitrag in der Zwischenzeit in einen immer detaillierteren Projektbeschrieb entwickelt. Um die Übersicht zu wahren, haben wir nun ein neu Inhaltsverzeichnis gemacht.
1. Die liebevolle Pflege hier in Thailand
2. Erholung für die Angehörigen
3. Die wunderschöne Umgebung
4. Das Netzwerk zu den Menschen hier in der Region
5. Die Infrastruktur
6. Unser Kompetenzen
7. Zu Recht und Finanzen
8. Drei geeignete Varianten
9. Zum Finanzbedarf
10. Neues seit der ersten Veröffentlichung
1. Die liebevolle Pflege hier in Thailand
In Thailand werden Alzheimer und Demenz nicht als Krankheit betrachtet, sondern einfach als absolut normale Folge des Älter Werdens, die ja alle kennen von Ihren Grosseltern her. Man vergisst manchmal, was sich vor Sekunden ereignet hat und erkennt auch mal einen der Liebsten nicht, doch das ist normal im Alter. Und selbst wenn dies begleitet ist von gelegentlichen Aggressionsanfällen (aufgrund der eigenen Unfähigkeit, sich angemessen auszudrücken), so ist dies für Thai’s absolut normal. Alle kennen solche Menschen meist in Ihrem nahen Umfeld, denn die Thai’s leben nach wie vor, zumindest hier in unserer Region, in grossen Familien-Strukturen.

Ein Teil unserer Betreuungs-Familie
So wurde auch unser Opa in den letzten 18 Monaten seines langen Lebens hier behandelt wie ein Teil der Familie und seine manchmal wirklich schwierigen Anfälle wurden mit einem Lächeln erwidert. Ein zärtliches über die Hand streichen und 5 Minuten später war schon vergessen, dass er eigentlich nicht essen wollte und sich deswegen aufgeregt und den Löffel verworfen hatte.
Wir haben hier nun alle Zutaten für ein wirklich sinnvolles Projekt, dass die Lebensqualität in verschiedenen Aspekten und für verschiedene Menschen fördert.

Opa – sichtlich zufrieden
Natürlich steht der ältere Mensch im Vordergrund, im Zentrum. Betreuung rund um die Uhr – 24 Stunden – ist hier in Thailand noch bezahlbar. Ein Lächeln genügt und die Wünsche werden auch ohne ein Wort von den Augen abgelesen. Je nach notwendigem Betreuungsaufwand können bis drei Personen rund um die Uhr schauen, dass nichts passiert und das niemand sich verirrt. Und das immer jemand da ist, der sich sicher sofort kümmert und auch immer sehr zärtlich zu einem ist, denn das ist in Thailand im Umgang mit älteren Menschen ebenfalls absolut normal. Denn Begriff „Professionelle Abgrenzung“ kennt man hier glücklicherweise noch nicht.

Die Zärtlichkeit ist sicht- und vor allem spürbar
Diese Gewissheit, dass immer jemand da ist, gibt Ruhe – diese Ruhe gibt ein Geborgenheitsgefühl und baut damit Aggressionen ab. So werden auf einmal auch Menschen, die vorher aus Unzufriedenheit mit der Umgebung und sich selbst oft regelrechte Wutanfälle hatten, auf einmal ruhig und zufrieden. Ganz ohne Medikamente und detailliert geplante Pflegemassnahmen oder Aktivierungstherapien.

Die Aktivierungstherapie hier war unsere Katze
Davon konnten wir uns selber überzeugen, denn Opa war, nachdem er in der Schweiz doch noch oft Wutanfälle, Depressionen, Fluch-Debatten bis hin zu Selbstmordabsichten hatte, hier auf einmal ganz ruhig – dazu ein Bericht aus der 52. Woche. Er sah das Meer und die Palmen, er genoss das schöne und immer warme, mit einem leichten Luftzug angereicherte Wetter und vor allem eben die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde.
Er genoss die für ihn teils wirklich exotische Tierwelt, dass sich immer wieder verändernde Meer und einmal, ein einziges Mal ging er sogar noch im Alter von 95 Jahren baden.

Opa beim Baden

Auch die hier heimischen Orchideen begeisterten Opa (hier ein ganz seltenes Exemplar in Chiang Mai)

Und hier eine der mehreren Dutzend Orchideen rund um unser Haus
2. Erholung für die Angehörigen
Doch nicht nur die betreuungsbedürftigen Menschen selber stehen im Zentrum, sondern auch die sich aufopfernden Angehörigen, die sich zuhause wörtlich genommen zu Tode krampfen und schon lange dringend eine Erholungspause, sprich Ferien nötig hätten. Denn auch das wissen wir aus Selbsterfahrung: eine 24 Stunden Betreuung kann einem an Grenzen bringen, die man sich vorher nicht mal hätte vorstellen können.
Und wir wissen auch, wie schwer es war, in der Schweiz einen Ferienplatz für Opa zu finden. Lange Zeit hatten wir gesucht, bis wir das Paula-Koller-Haus in Gais gefunden haben, dass auch dann Zimmer für Feriengäste frei hatte, wenn nicht gerade jemand gestorben ist.
Die Ferien hier für die Angehörigen können unmittelbar in der Nähe stattfinden, denn hier in SiBoya Bungalows gibt es verschiedene Arten von Unterkünften in einem traumhaften Park voller Blumen und Palmen. Dies an einem Strand, der auch für Nichtschwimmer und ältere Menschen geeignet ist, da er sich lange bis nach draussen flach hinzieht. Mehr zu den SiBoya Bungalows lest Ihr im Blog der 71. Woche.
Der Blick vom südlichsten Punkt aus gesehen Richtung Norden (Klicken zum Vergrössern)
Blick in die Gärten von SiBoya Bungalows (Klicken zum Vergrössern)
Der Blick beim Strand vor dem Restaurant aus gesehen Richtung Süden in Panorama-Form (Klicken zum Vergrössern)
Das Restaurant mit einer der besten Küchen in Südthailand bietet lokales Essen, aber auch verschiedene europäische Menu’s. Es gibt sogar Schweizer Rösti – ihr könnt Euch ja vorstellen, wer da die Köchin angeleitet hat… (In der Zwischenzeit schmeckt die Rösti hier so gut, wie in wenigen Restaurants in der Schweiz).
Oft gibt es aber auch dank der Tour-Gruppen hier eine Feuershow am Abend und A spielt auf der Gitarre und Mundharmonika seine wunderschönen Lieder an der Bar. So ist auch ein wenig für Unterhaltung gesorgt und die internationale Gemeinschaft auf SiBoya, die zu einem Teil auch aus Deutschsprachigen besteht, sorgt für interessante Gespräche. Dazu lest Ihr mehr in einem unseren ersten Blog-Beiträge in der 4. Woche und der 15.Woche.
Das Restaurant von SiBoya Bungalows (Klicken zum Vergrössern)

Petanque gehört hier zu einer der Hauptsportarten

Guten Kaffee vermisst man hier seit letztem Jahr auch nicht mehr

Auch Chung hat manchmal Zeit für eine Partie Petanque
Und die Insel Koh SiBoya selber bietet kilometerlange Naturstrände fast ohne Häuser. Ideal geeignet für längere Spaziergänge. Mehr zu unserer Insel hier lest ihr in der 68. Woche. Für die Aktiven gibt es auch Beachvolleyball und Badminton-Feld und Motoräder und Kayak’s zur Miete.

Ein Teil des Strandes im Süden unserer Insel

In einem der drei kleinen Dörfer

Manchmal gibt es auch farbenfrohe Feste hier auf der Insel

Eine etwas spezielle Landkarte der Insel –manchmal wird SiBoya auch SriBoya oder SriBorya geschrieben, je nach Englisch-Übersetzungsvariante

Einer der Sportplätze

Für die aktiven Paddler

Sonnenuntergang in SiBoya
Aber es ist natürlich auch möglich für die Angehörigen, sich mal etwas Freiraum zu nehmen. Die nahe gelegene Insel Koh Jum bietet die klassischen weissen Strände und Wellen. In 30 Minuten ist das Ziel erreicht. Etwas weiter ist Koh PhiPhi, das für die sagenhafte Kulisse für den Klassiker „The Beach“ diente und Bamboo Island, wo man schnorcheln kann.
Etwas weiter ist das Kletterparadies Railay und die Touristenhochburg Ao Nang und nur wenige Kilometer nördlich ist die weltberühmte Pang Nga Bucht mit den skurril aus dem Wasser fast senkrecht heraus stechenden Kalkstein-Bergen und der James-Bond Insel.
Unsere Region hier, die Region Krabi, ist eine der schönsten Regionen der Welt und bietet für jeden Geschmack etwas. Und wenn tatsächlich unvorhergesehen etwas passieren sollte, so ist man von vielen Orten in weniger als einer Stunde da.

Die Felsen von Railay

Blick von Koh Jum Richtung Westen
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Die wirklich atemberaubende Pang Nga Bucht (Klicken zu Vergrössern)

So viel wird das nicht sein, denn es gibt selbst Käse, gutes Brot und sogar Schweizer Schokolade hier
4. Das Netzwerk zu den Menschen hier in der Region
Doch nicht zuletzt stehen auch die Menschen dieser Insel im Zentrum. Sie haben Freude an dieser Arbeit und würden sich nichts mehr wünschen, als das sie Ihre Kenntnisse, die sie durch die Pflege ihrer eigenen Angehörigen und dann durch die Betreuung von Opa erworben haben, wieder einsetzen könnten.
Wir leben hier auf einer Insel und der Arbeitsweg ans Festland ist, wenn täglich notwendig, etwas anstrengend. Vom Fischen kann man hier nicht mehr leben und so haben alle Gummi-Plantagen aufgebaut, die jetzt dank des fallenden Kautschuk-Preises vor einer ungewissen Zukunft stehen.

Kautschuk ist die Haupteinnahmequelle der Insel

Ein kleiner Nebenverdienst ist für viele Algen, Krabben oder Muscheln zu sammeln
Neue Einnahmequellen sind mehr als willkommen und die Menschen froh und dankbar über Zusatzverdienste. Nicht nur die betreuenden (meist) Frauen würden profitieren, sondern auch Ihre Männer, denn Bungalows müssten gebaut und danach unterhalten werden. Eine ganze Kette vom Händler, dem Pickup-Fahrer auf der Insel, dem Fährmann und den Läden wäre dankbar für jeden zusätzlichen Auftrag. Doch damit ist das Umfeld noch nicht abgeschlossen, denn auch in Krabi würden Menschen zu zusätzlichen Einkünften kommen.

Ann, Betreuerin von Opa in der ersten Stunde, Pa, die Köchin von SiBoya Bungalows, Tiu, die Opa bis am Schluss begleitet hat sowie Monika und Tiu’s Mutter

Auch „unsere“ Handwerker würden dazu verdienen

Ann, der Mann von Tiu war in den letzten Monaten von Opa Nachtwache

Ein Teil unserer „Crew“ beim Englisch lernen, einige haben auch schon ein paar Worte Deutsch gelernt

Auch die nächste Generation würde indirekt von einem solchen Projekt profitieren
Alle Voraussetzungen sind da – so stehen uns hier auf der Insel und in Krabi nicht zuletzt deshalb, weil wir Opa mitgebracht und damit den Werten der Thais entsprochen haben, alle Türen offen. Wir haben eine gutherzige Beziehung zur Immigration und wurden sogar schon vom Polizeikommandanten der Region zu sich nach Hause eingeladen. Wir kennen in der Zwischenzeit mehrere Spitäler, Ärzte und die lokale Krankenstation, zuverlässige Apotheker und Drogisten.

WanLi von der Immigration und Ihr Mann, der Polizeichef der Region, zu Besuch bei uns
Und dank der Unterstützung der Familie von Chung können wir alles im Nu und zeitnah organisieren, selbst, wenn es sich um einen Notfall-Transport mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag handelt. Sie waschen auf Wunsch die Kleider und bringen das Essen gar in den Bungalow. Auch sonst ist die Welt hier auf der Insel noch in Ordnung wie Ihr im Blog der 71. Woche seht. Und im schon fast alten, aber immer noch aktuellen Eintrag der 3. Woche lest ihr unsere ersten Eindrücke der hiesigen Hilfsbereitschaft, die eigentlich immer noch gelten.

Der „Boss“ von SiBoya Bungalows, Mister Chung, ist sich auch für’s Koffer tragen nicht zu schade

JaJa, liebevoller Gärtner und Mädchen für alles

A und Thuam, Allrounder und im Service im Restaurant arbeitend

Low, immer am Lachen

Und der Allrounder Tschai, der unter anderem die Kokospalmen von den –nüssen befreit
Wohl denkt Ihr nach all den Pluspunkten nun an die Infrastruktur, im Wissen das es sich um eine Insel handelt. Nun – vom Flughafen geht es in einem fast nagelneuen komfortablen Bus zuerst 40 Minuten bis nach Laem Hin und dort gibt es einen Umstieg auf eine lokale kleine Fähre, die einem in 20 Minuten vor die Haustüre fährt. Diese Fähre ist derzeit noch nicht sehr komfortabel, aber mit einer Investition von ein paar tausend Baht, können wir eine Fähre bequemer und vor allem rollstuhlgängig ausbauen. In rund einer Stunde ab Flughafen ist man also bei uns. Es gibt auch Alternativwege mit Pick-Up und nur 5-minütiger Überfahrt sowie mit einer grösseren Fähre.

Chung rechts und unserer Fahrer Hut vor dem Mini-Bus, der die Gäste jeweils zu uns bringt

Die thailändische Nationalflagge, zu Recht stolz auf Ihre Entwicklung der letzten Jahre
In den bisherigen drei Notfällen, die wir mit Opa bzw. einmal mit unserem Nachbarn hatten, funktionierte die Transportkette zum Spital auch mitten in der Nacht in Nuea Klong gut. Wie wir erfahren haben, steht in der Nähe von Laem Kruat jetzt auch ein Rettungswagen mit sehr kurzer Anfahrtszeit bereit. Und im schlimmsten Falle ist ein Helikopter des 40km entfernten International Hospitals Phuket schnell hier und da steht internationale Spitzenmedizin wie in Europa zur Verfügung.

Die meisten Nächte ankert auch ein Speedboat hier, das in einem Notfall bereit stehen würde
Für kleinere Sachen gibt es eine neu ausgebaute Krankenstation auf der Insel, die nach unserer Bestandes-Aufnahme zusätzlich nur noch mit einer Sauerstoff-Maske ausgerüstet werden sollte. Da, 4km weg, haben wir drei Krankenschwestern und es ist zudem das Ziel eine Krankenschwester im Team anzustellen. Und auch versierte Zahnärzte, meine Erfahrung bestätigen es, gibt es im nahen Krabi. Einen Artikel zum Gesundheitswesen in unserer Regionen findet Ihr in der 54. Woche.

Krankenstation in Krabi
Nichtsdestoweniger ist auch die sonstige Infrastruktur gut: Die Strassen auf dem Festland sind nahezu so gut wie die in der Schweiz, die Behörden funktionieren verhältnismässig schnell (siehe unser diesbezüglichen Artikel), es gibt grössere Einkaufszentren mit allen westlichen Artikel und frische Märkte mit der reichhaltigen Früchte und Gemüseauswahl in diesem Land. Einen Artikel zum Verkehrsystem hier in der Region findet Ihr in der 98. Woche.

Im Einkaufzentrum

Die meisten Strassen sind ziemlich neu und ohne Schlaglöcher

Einer der komfortablen VIP-Busse hier
Auch bringen wir die notwendigen Kompetenzen für ein solches Projekt mit. Monika hat mehrere Jahre im Swiss Holiday Park in Morschach gearbeitet und hatte da verschiedene Verantwortungsbereiche, kennt sich also aus mit den Aspekten eines Tourismus-Unternehmens aus. Zudem war sie für die gesamte Informatik zuständig, was ebenfalls heute auch für ein kleines Projekt Vorteile ergibt. Davor war Sie selbstständig im Marketing tätig und noch davor rechte Hand der Geschäftsleitung in einem Küchenbau-Unternehmen, was Ihr die administrative Kompetenz gibt.
Die für die Aufgabe aber wohl wichtigsten Kompetenzen hat sie in den letzten Jahren durch die Betreuung von Opa, die Leitung der Betreuungspersonen sowie die Planung und Leitung des Komplett-Umbaus von drei Häusern erworben.

Monika mit unserer Thai-Lehrerein beim Batikstoff bemalen
Meine Qualifikationen nützen auch in verschiedenen Bereichen dem Projekt. So beinhaltet die FH Ausbildung sozio-kulturelle Animation auch die Arbeit mit Gruppen von älteren, teils handicapierten Menschen und gibt die formelle Legitimation. Der abgeschlossene MBA-Studiengang in Nachhaltigkeitsmanagement und die Gründung von in der Zwischenzeit drei Unternehmen ergeben das notwendige Knowhow in Betriebswirtschaft und die Spezialisierung auf Kommunikation das notwendige PR Knowhow kombiniert mit dem Knowhow der Internetprogrammierung.

Hier bei einem Zmorgä in Chiang Mai
Die längeren Praktika in einem Obdachlosenheim mit älteren Menschen und einer geriatrischen Psychiatrie sowie der mehrmonatige Zivildienst in einem Hotel mit behinderten Menschen geben ebenso ein Wissen wie die drei Jahre Führung von seniorweb.ch, dem Nr. 1 Portal für die ältere Generation, des Aufbaus von reife.ch und der rund einjährigen Zusammenarbeit mit der terzStiftung, die sich auch auf die älteren Generationen fokussiert. Zudem prägten natürlich mein Aufwachsen bei den Grosseltern und nun die letzten 5 gemeinsamen Jahre mit Opa das Verständnis für die ältere Generation.
Und nicht zuletzt bringt uns unser nun zweijähriges Leben hier viel Alltags-Wissen und die 15 Monate, die wir bereits intensiv die Sprache lernen, viel Verständnis für die Kultur der Region.

Monika und ich (rechts) mit unserer neuen zweiten Thai-Klasse

Die Kultur ist hier manchmal auch speziell im Mischen zwischen Moderne und Tradition

Dito 🙂
Was will man mehr als eine solche Ausgangslage? Dazu kommt, dass die Projektidee dem bekannten Alzheimer-Pionier Martin Woodtli, den wir in der 92. Woche in seinem Baan Kamlangchay in Chiang Mai besuchten, sehr gefällt und er uns seine Unterstützung anerbot. Denn bei vielen Anfragen muss er mangels Plätze absagen und möchte vermehrt auch auf andere kleinere Projekte verweisen, die sich in einem überschaubaren, familiären Rahmen bewegen. Dass ihm kleine Projekte, die auf Eigenerfahrung basieren, zusagen, ist für uns ebenfalls ein Glücksfall.

Bild vom Swimming-Pool des Baan Kamlangchay in Chiang Mai

Bild vom Ess-Bereich des Baan Kamlangchay in Chiang Mai
Verbunden mit dem, das wir hier drei verschieden grosse Grundstücke direkt am Meer zu vernünftigen Preisen erwerben könnten, ist es eine Chance, die wohl so schnell nicht wieder kommt und die eigentlich genutzt werden sollte.
Und diese Chance heisst eben Baan Tschai Dii – บ้านใจดี – das Haus der guten Herzen…
Natürlich haben wir nicht nur visioniert, sondern auch die Zahlen, die rechtlichen Bedingungen und mögliche Fallstricke unter die Lupe genommen, denn wir denken nicht erst seit gestern an ein solches Projekt, sondern die Idee entstand natürlich schon zu Lebzeiten Opa’s, denn wir mussten uns ja immer wieder mal fragen, was danach kommt.
Das Recht zeigt eigentlich nur einen einzigen wirklich gangbaren Weg auf. Dieser besteht in der Gründung einer Art GmbH, an der sieben Personen beteiligt sein müssen. Das Management des Unternehmens kann zu 100% von Ausländern getätigt werden, inklusive voller Entscheidungsfreiheit bei allen wirtschaftlichen Aktivitäten. Auf dem Papier müssen aber 51% des Unternehmens thailändischen Staatsbürgern gehören. Da haben wir allerdings schon vier Personen definiert, die alle komplett unterschiedlicher Gruppenzugehörigkeit sind und daher in keine Interessenskonflikte geraten können. Alles Menschen, die wir nun schon seit zwei Jahren fast täglich sehen und denen wir nicht einfach nur blind vertrauen.
Einen vertrauenswürdigen Rechtsanwalt und ein vertrauenswürdiges Treuhandbüro haben wir auch bereits gefunden, die uns in allen Verträgen kompetent unterstützen können und das ist eine Hürde an der schon viele ausländische Vorhaben gescheitert sind. Auch hier grünes Licht für ein Projekt, das sich schon fast aufdrängt.
Von den Kosten her, wird sich bei einer kontinuierlichen 24 Stunden Betreuung etwa ein Preis von 3‘000 – 3‘5000 CHF pro Monat ergeben, je nach Grösse und Dauer des Aufenthaltes. Das ist rund drei bis viermal weniger als die Kosten in der Schweiz. Aber bitte – die Kosten sollen und dürfen nicht als Argument dienen. Nur wenn die pflegbedürftige Person, dass auch wirklich als angenehm empfindet, darf eine solche Reise angetreten werden. Hier sind wir klar gegen jegliche Überredungsversuche, denn das würde unser persönliches Ethos verletzen.

Ann und Tiu auf einem Spaziergang mit Opa
Das Vorhaben verfolgt keine Profitziele und der jeweilig erwirtschaftete Gewinn soll in die Weiterentwicklung der Anlage investiert werden. Geldgeber sollen einen für eine sinnvolle Anlage angemessenen Hypothekarzins erhalten, der sich unserer Vorstellung entsprechend aktuell bei ca. 2 % befinden würde.
Das Risiko eines Darlehens-Ausfalls wäre minim. Einerseits steigen hier die Grundstück-Preise mehr wie an anderen Orten in Thailand noch kontinuierlich an und der Ausblick ist klar positiv, denn von einer Überhitzung des Marktes sind wir hier derzeit wieder weit weg, denn hier in Asien wurde nach der Immobilien-Krise 1998 gehandelt. Andererseits befinden wir uns hier innerhalb einer Ferienanlage – das heisst, bestehende und nicht genutzte Infrastruktur kann so auch vermietet werden, dass auf jeden Fall die Zinsen mehr als abgedeckt wären. Und auch Leerstände könnten damit ausgeglichen werden.
Personal wird in unserer Planung auch nur nach Bedarf angestellt. Wir haben zwar mit Tiu eine Teamleiterin, der wir einen monatlichen Grundlohn für die Teilzeittätigkeit der administrativen Tätigkeiten zahlen möchten. Doch darüber hinaus werden die Angestellten jeweils pro Monat angestellt, wenn ein Gast hier ist. Damit reduziert sich das Risiko, Geld zu verlieren gegen Null.
Natürlich Ihr werdet Euch schon lange fragen, von welcher Darlehenssumme wir da nun sprechen, die notwendig ist, um das Projekt zu starten…
Das hängt ganz davon ab, welche Grössenordnung wir anstreben. Es gibt drei Varianten:
In der unmittelbaren Nachbarschaft hätten wir ein Haus, das wir zu drei Zimmern mit Küche umbauen könnten und dann in der Folge auf dem 800 m2 Grundstück zwei zusätzliche kleine Bungalows Platz hätten. Das Grundstück verfügt über 20 Meter direkten Strandanschluss. Der Preis ist bereits vorverhandelt. Ein weiteres Bungalow könnte dann in einem nächsten Schritt auch auf unserem Grundstück gebaut werden, unser unterer Stock als Kaffeeplatz und Büro genutzt werden und im Bedarfsfall hätten wir da sogar noch ein zusätzliches Zimmer. Insgesamt also Platz für 6-7 Personen.

Dies wäre im Falle der Variante 1 die Cafeteria

Unser Haus
Östlich, südöstlich und südlich könnten in einem nächsten Schritt, wenn das Vorhaben Erfolg hat, insgesamt weitere 2‘400m2 dazu gekauft werden, wovon weitere 20 Meter Strandanschluss dann insgesamt 80 Meter Strandanschluss ergeben würden. Diese Grundstücke stehen alle zum Verkauf und wir wissen auch, welche Preise dafür gefragt werden.

Der Strand vor diesem Abschnitt
Das war Variante 1, Fläche also in einem ersten Schritt 20 mal 40 Meter, also 800 m2 (ausdehnbar mit unserem Land und das der Nachbarn auf insgesamt 80 Meter entlang des Strandes und 40 Meter Tiefe, also riesige 3200 m2).
Variante zwei wären 30 Meter Strand mal 40 Meter Tiefe also 1200 m2 – sozusagen eine Mittelvariante und Variante drei wäre dann 50 Meter Beachfront mal 40 Meter also 2000 m2. Beides Varianten, die sich in etwa 200 -300 Meter von unserem Haus wegbefinden und damit noch einen gewissen „Familienanschluss“ gewährleisten, denn wir wären ja alleine schon aufgrund der Sprache die Nr. 1 Ansprechpartner für die Gäste.
Im Hintergrund eine der Varianten für das Land (Klicken zum Vergrössern)
Bei diesen letzten zwei Varianten müssten dann natürlich mehr Plätze geplant werden, um die Investitionskosten so zu amortisieren, damit der Zimmerpreis nicht zu fest belastet werden muss. In letzterem Fall hätten wir problemlos für 12 Gäste oder gar mehr Platz, allerdings scheint eine Beschränkung auf allerhöchstens acht Personen zumindest in der Startphase angebracht. Bei der ersten Variante könnten wir auch mit 3-4 Plätzen starten.
In allen Fällen können wir aus dem Erbe unseres Grossvaters selber Geld einbringen, ihr seht also, das wir selber an die Idee glauben und einen Betrag der Hinterlassenschaft von Opa investieren möchten – es wäre sicherlich in seinem Sinne.
Nun das grosse Rätselraten für uns – finden wir Menschen, die bereit sind, uns zu unterstützen? Das könnten beispielsweise auch mehrere Personen sein, die bereit sind mindestens 5‘000 CHF als Darlehen einzusetzen. Dieses wird zu guten 2% verzinst. Wir sind gespannt! Gleichzeitig sind natürlich auch Spenden jeglicher Höhe herzlich willkommen.
Meldet Euch doch bei uns (Monika und Christian) unter baan-tschai-dii@aloja.ch, wenn Ihr Euch entweder vorstellen könnt, selber dazu beizutragen oder Bekannte habt, die sich so etwas vorstellen könnten.Vielen Dank!
Und meldet Euch doch bitte auch unter der gleichen Adresse, wenn Ihr Menschen kennt, die dieses Angebot vielleicht mal gerne nutzen würden, wenn es das dann schon gäbe. Telefonisch sind wir unter 071 558 88 07 zu erreichen.
In der Atmosphäre hier, die geprägt ist vom Respekt gegenüber älteren Menschen, könntet Ihr damit einigen einen dringend notwendigen erholsamen Urlaub oder ein würdevolles Altern ermöglichen. Wir freuen uns auf Rückmeldungen!

Ein möglicher Ausblick für die Erholungssuchenden
Und vor allem würde es uns freuen, wenn Ihr alle einen spontanen Eindruck zum Projekt in ein paar Sätzen schreiben könntet. Alle Feedbacks tragen zu wohlüberlegten Entscheidungen bei. Nicht lange warten und kurz an baan-tschai-dii@aloja.ch schreiben – Vielen Dank!
Liebe Grüsse an alle in Europa senden Euch von Koh SiBoya
Monika & Christian
Neues seit der ersten Veröffentlichung
17.11.2013 – Der aktuelle Stand des „Spenden- und Darlehens-Barometer“ steht heute bei CHF 35’000. Wir freuen uns über jede Unterstützung dieses sinnvollen Projektes und danken Ihnen jetzt schon 🙂